Für die Absolventinnen und Absolventen markierte dieser Tag nicht nur das Ende ihrer Schulzeit, sondern auch den Start in einen neuen Lebensabschnitt – mit Applaus, Erinnerungen und jeder Menge guter Laune haben 230 junge Menschen bei der offiziellen Abschlussfeier der Fachober- und Berufsoberschule (FOS/BOS) Pfarrkirchen in der Dreifachturnhalle ihr Reifezeugnis erhalten.
173 von ihnen erreichten das Fachabitur, sieben die fachgebundene Hochschulreife und 50 das allgemeine Abitur. Über eine Eins vor dem Komma freuten sich 52 Abiturienten, davon 18 mit einem Schnitt zwischen 1,0 und 1,5.
Jahrgangsbeste an der FOS wurde Anna Greineder mit der perfekten 1,0. Außerdem schafften Susanna Eglseder und Laura Holzer einen Notenschnitt von 1,1. Als beste BOS-Absolventin glänzte Ines Stauder mit einer 1,2. Nur neun Schüler haben den Abschluss nicht geschafft, wie Schulleiter Wolfgang Schneider berichtete. „Das ist lediglich ein Drittel von letztem Jahr. Eine unglaublich gute Quote“, freute er sich mit den Abiturienten.

Die Jahrgangsbesten: An der FOS hat Anna Greineder aus Egglham (4. von links) den perfekten Notenschnitt von 1,0 geschafft. Beste BOS-Absolventin ist Ines Stauder aus Arnstorf (4. von links) mit einer 1,2. Ihnen gratulierten (von links) FördervereinsvorsitzenderRaymund Vogl-Hainthaler, Landrat Michael Fahmüller,Tanja Aigriner (Elternbeirat), Anna Biedersberger (Förderverein), Schulleiter Wolfgang Schneider sowie die Bürgermeister Wolfgang Beißmann, Christoph Brunner und Hermann Etzel. – Foto: Spannberger
Abi-Sprecher Ardi Kryeziu, Christoph Erdreich und Lena Paintmaier erzählten in ihrer Ansprache von den Erfahrungen der zurückliegenden Schuljahre: „Wir haben den Stress überlebt, haben Schweißtränen geweint, alle Prüfungen durchgestanden und uns stets am letzten Funken Hoffnung festgeklammert. Behaltet euch den Humor, es ist das einzige, was euch vom Wahnsinn trennt“, gaben sie ihren Schulkameraden einen Tipp mit auf den Weg.

Die Schülersprecher und Abi-Redner (von links) Lena Paintmaier, Ardi Kryeziu und Christoph Erdreich. – Foto: Spannberger
„Alles Gute, feiert’s schee und lasst es krachen!“
„Mit der Zeugnisübergabe geht ein weiterer Weg zu Ende, es öffnen sich nun neue Möglichkeiten“, sagte Landrat Michael Fahmüller. „Sie haben noch ein langes Berufsleben vor sich. Scheuen Sie sich nicht, auch mal umzukehren und die nächste Ausfahrt zu nehmen. Bleiben Sie neugierig, stellen Sie Fragen, machen Sie sich selber Gedanken, verändern Sie etwas. Wir brauchen Sie!“
Mit Bezug auf Madeleine Hageneders Bild auf dem Jahresbericht erklärte Bürgermeister Wolfgang Beißmann: „Es ist wichtig wie die Fische Teil eines Schwarms, einer Gemeinschaft zu sein, aber auch frei, flexibel und lebendig sollt ihr sein. Lasst euch nicht treiben von lauten, populistischen Stimmen. Geht euren eigenen Weg, wie ihr es bisher so gut gemeistert habt.“ Zuletzt wünschte er noch: „Alles Gute, feiert’s schee und lasst es krachen!“
Großer Applaus für eine humorvolle Rede
Die meisten Lacher erntete Fördervereinsvorsitzender Raymund Vogl-Hainthaler für seine humorvolle Rede: „Ihr habt 30 Stunden wöchentlich in der Schule verbracht. Das mal 38 Schulwochen, mal zwei bzw. drei Jahre, das macht etwa 3000 Stunden. Da kommt es auf die zehn Minuten von mir auch nicht mehr drauf an.“ Er betonte, dass sich der Förderverein stetig um neue Mitglieder bemühe: „Da ist mir aufgefallen, dass kaum ein Bürgermeister dabei ist. Ihr werdet jedes Jahr eingeladen, dürft in der ersten Reihe sitzen und werdet namentlich erwähnt. Das muss euch doch einen 20er im Jahr wert sein. Aufnahmeanträge liegen auf den Stühlen aus“, forderte er die anwesenden Kommunalpolitiker scherzhaft auf.
Tanja Aigriner richtete im Namen des Elternbeirats einige Dankesworte an Wolfgang Schneider, „der uns als Schulleiter leider verlässt“. Mit Herz, Verstand und Weitblick habe er die Schule stets verantwortungsbewusst geführt. Den Absolventen sagte sie: „Mit Freude haben wir Eltern eure Entwicklung verfolgt. Ihr habt Engagement und Lernbereitschaft bewiesen. All das Wissen und die gesammelten Erfahrungen werden euch sehr weit bringen im Leben.“
Auszeichnung für Jahrgangsbeste und besondere Leistungen

Auch für besondere Leistungen erhielten die Schülerinnen und Schüler Preise. – Foto: Spannberger

Den Sozialpreis bekam Rettungssanitäter und Ersthelfer Dominik Gilg überreicht. – Foto: Spannberger
Besondere Preise für ihre Leistung im Fach Mathematik erhielten Anna Greineder und Severin Stallmeier. Im Fach Englisch ragten Hanna Dechantsreiter, Lena Paintmaier, Sina Rieger und Marion Westenhuber mit einem C1-Zertifikat (Cambridge University) heraus. Weitere Auszeichnungen erhielten Julia Wyimow, Jona Matschi, Julia Brinninger, Benedikt Neuberger, Hanna Ganghofer, Celina Fuchsa, Anna Sophie Hafner und Dominik Gilg für ihre Arbeit bei der Schülerzeitung, Julia Wyimov, Lena Paintmaier und Madeleine Hageneder für ihr Engagement im Fach Kunst sowie die drei Abi-Sprecher für ihren Einsatz in der SMV. Den Sozialpreis bekam Dominik Gilg überreicht, der sich als Rettungssanitäter beim BRK ehrenamtlich engagiert und auch an der FOS/BOS bereits mehrfach als Ersthelfer zur Stelle war.
Die besten Abiturienten mit einem Schnitt bis 1,5 erhielten ebenfalls gesonderte Preise. Neben den vier bereits erwähnten Jahrgangsbesten zählen dazu: Sarah Schäck, Sophia Hackl (1,3), Julia Wyimow, Eva Enggruber, Hannah Sem, Anna Weber, Thomas Göttl (1,4), Ryan Duffy, Severin Stallmeier, Fabian Stützer, Rebecca Ortner, Anna Wimmer und Maximilian Reiter (1,5). Unter den Gratulanten befand sich je ein Bürgermeister aus ihren Heimatgemeinden.
„Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich hier Schulleiter sein durfte“
Für Schulleiter Wolfgang Schneider war es die letzte Abschlussfeier an der FOS/BOS in Pfarrkirchen. „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich hier Schulleiter sein durfte. Im Rottal ist die Welt halt noch in Ordnung“. Er betonte jedoch: „Es ist euer Fest heute, liebe Absolventinnen und Absolventen! Es ist euer Tag!“ Zum Gegenstand seiner Rede machte er das Bild auf dem Programm von Julia Wyimov. Die Flasche mit der Aufschrift „Let’s travel“ sei ein Sinnbild für die geschützte Umgebung während der Schulzeit. „Nun ist es an der Zeit, die Sicherheit der Flasche zu verlassen und sich hinaus aufs Meer zu wagen, eure Träume und Ambitionen auszuleben, was wiederum das Segelboot symbolisiert. Wie hat Kolumbus einst gesagt: Du kannst keinen Ozean überquerern, wenn du dich nicht traust, die Küste aus den Augen zu verlieren.“

Dieses Bild von Julia Wyimov zierte das Programmheftchen der Abschlussfeier. – Foto: red
Sowohl Absolventen als auch eine Lehrerband sorgten für die musikalische Gestaltung. Mit „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen endete die Entlassfeier. Abends ab 18.30 Uhr durften die Absolventen beim Abi-Ball im Gasthof Forstner in Rimbach noch einmal so richtig feiern.

Musikalisch gestaltet wurde die Abschlussfeier unter anderem von der Lehrerband. – Foto: Spannberger
Bildunterschrift Beitragsbild: Die besten Abiturienten mit einem Schnitt bis 1,5 erhielten besondere Preise. Um ihnen zu gratulieren, kam je ein Bürgermeister aus ihren Heimatgemeinden zu der Abschlussfeier. – Foto: Spannberger
Quelle: Der Artikel wurde von Luisa Spannberge verfasst und ist am 14.07.2025 auf pnp.de erschienen.
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